4er-Tisch Festspiele in Altenkirchen. Weltmeisterschaft feiert 14te Auflage
6 Tische, 26 Teilnehmer, 35 verkaufte Würstchen, ein gemeinsames Abendessen for free mit dem Gewinn der Veranstaltung für die Organisatoren. Blickt man ins Jahr 2004 zurück, so stellt man heute fest, dass die Veranstaltung von damals Lichtjahre vom letzten Wochenende entfernt ist. Aus einer Schnapsidee ist eine, in ganz TT-Deutschland bekannte, Sportart geworden. Doch die Liebe zu dieser Faszination hat es auch vor über einem Jahrzehnt schon an den 4 Tischen gegeben. 4er-Tisch ist anstrengend wie ein Marathonlauf, aber ein Lauf der viel Spaß macht.
Apropos Marathonlauf.
Im Vorfeld der WM in Altenkirchen wurden nach monatelanger Vorbereitung keine Kosten und noch weniger Mühen gescheut um den WM-Teilnehmern eine würdige WM Kulisse zu bieten. Zum nunmehr dritten Mal sollte Altenkirchen Austragungsort der Ultimate Tischtennisvariante sein. Die Organisatoren um die 4er Tisch Gbr in Kooperation mit der ASG Altenkirchen wurden mit 260 teilnehmenden Spielern/Spielerinnen belohnt. Auffällig war die absolut positive Stimmung während der gesamten WM. Dabei kamen die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet, sowie aus einigen Nachbarländern. Überall wurde getalkt, getrasht, gelacht oder einfach gestaunt was innerhalb der Arena so los war. Denn neben all dem angenehmen drum herum wie z. B. die einmaligen, immer noch mit einer Prise Selbstironie versehenen Siegerehrungen mit the Voice Thomas Becker, wurde auch noch eine ganze Menge 4er Tisch gespielt. Man merkt jedes Jahr wie sich der junge Trendsport auf sportlicher Ebene natürlich weiterentwickelt. Neue Schlagtechniken sieht man fast jedes Jahr. Die „Big Gun“ (wo wir wieder beim Jahr 2004 wären) gehört heute zum Handwerkszeug eines jeden 4er Tisch Spielers. Das Niveau steigt spürbar von Jahr zu Jahr, was zeigt, dass die Mischung aus Tennis und Tischtennis gut ankommt. Denn nur so ist es zu erklären, dass solcher Sport möglich ist und Verrückte bereit sind einen teils immensen Aufwand zu fahren um bei der WM dabei zu sein. Wer nicht in Altenkirchen dabei sein konnte, durfte sich über Livestream ein Bild der Arena und vielmehr der Spiele machen. Dies wurde in den Finalspielen mit fachkompetentem Kommentar von Chris Pfeifer begleitet. Doch für all die Mühen sollten sie auch belohnt werden, die 4er Tisch Gladiatoren.
Thomas Pellny ist so ein Gladiator. Körperlich ein Stier wie er im Buche steht, kämpfte sich der Kölner Weltranglistenerste souverän in seiner unnachahmlichen Art bis ins Finale der Königsklasse vor. Dort wartete mit dem genial aufspielenden Holländer Martin de Fries der Titelverteidiger. Sah man den ganzen Tag über schon fantastische, mitreißende Spiele und Ballwechsel, so hatte man im Finale das Gefühl, nochmal ein anderes Level zu sehen. Zunächst gab es ähnlich wie im letzten Jahr nix zu melden für Pellny der gegen die schier geniale Leichtigkeit von de Fries nichts entgegen zu setzen hatte. Doch dann kam er, der ganz grosse Kämpfer und das Spiel entwickelte sich nach und nach zu einem wahnsinnigen Endspiel. Kurz hatte man das Gefühl das Pellny de Fries die Leichtigkeit der ersten anderthalb Sätze nehmen könne. Doch bei 1:1 und 6:2 aus Pellnys Sicht, war sie wieder da, diese Genialität. Mit vielen Waffen und Fähigkeiten ausgestattet schlug De Fries von nun an wieder Winner um Winner und ließ sich auf dem Weg zum zweiten WM Titel nicht mehr aufhalten. Mit 3:1 ging das Finale schließlich an Boris de Fries der damit völlig verdient Pokal und 600 Euro Preisgeld mit nach Hause nehmen konnte.
Doch auch in den weiteren Spielklassen wurde den Zuschauern und Spielern begeisternder Sport geboten.
Paul Richter, 15 Jahre alt vom Tus Weitefeld ist auf dem besten Weg, den grossen Jungs schon sehr bald das Leben zur Hölle zu machen und die Waden zum Brennen bringt. In der B-Klasse bis 1950 Punkte marschierte er durchs Turnier und gab bis zum Finale nur einen Satz ab. Dort war der erledigte Jonas Röhrig, ebensfalls vom Tus Weitefeld nicht ausreichend in der Lage ihm einen Fight zu bieten, da Steffen Sannert in einem hochklassigen Halbfinale Röhrig (fast) alle Zähne zog. Trotzdem konnte er das Spiel durchaus eng gestalten, zum Titel fehlten letztlich die Körner. Der erste Weltmeistertitel von Paul Richter im Herren Bereich war im stark besetzten B-Feld die verdiente Belohnung.
Felix Bach, Braunschweig ein szeneintern bekannter Spieler und 4er-Tisch Verrückter, brauchte mehrere Anläufe um sein großes Ziel, den Weltmeistertitel der C-Klasse zu verwirklichen. Im vierten Anlauf hat es endlich geklappt. Mit 3:1 besiegte Bach im Finale den Titelverteidiger Michael Relt. Tags darauf sah man einen glücklichen, nicht spielenden, strahlenden Felix Bach nur auf der Tribüne.
Die angehende Polizistin Johanna Klein aus Niederfischbach wurde erneut Weltmeisterin der Damen. Mit ihrem athletischen Spiel war sie auch dieses Jahr wieder nicht zu bezwingen. Im internationalen Finale besiegte Klein ihre französische Gegnerin souverän. Klein würde mit ihrem Spiel auch einige Herren zum Verzweifeln bringen.
Auch die Juniorenklasse war mit einem hochklassigen Teilnehmerfeld dekoriert und brachte am Ende einen Überraschungssieger hervor. Mit beeindruckender Stabilität spielte sich Felix Wilke gar mit einer Gesichtsverletzung durch die Runden und ließ sich auch im Finale vom starken Maxi Nassauer aus Neunkirchen beim 3:1 nicht aufhalten.
Auch bei den ganz jungen Rackern staunte manch Zuschauer nicht schlecht, bei dem was Filip Flemming vom Tus Weitefeld und Asghir Walli aus Wirges im Finale der Schüler Konkurrenz ablieferten. Mit 12:10 im dritten Satz setzte sich schließlich der Wirgeser in einem spannenden Thriller durch.
Meyersche klappt um die Ecke. Felix Meyer aus Alsdorf, 12 Jahre alt, ist ein weiteres 4er-Tisch Talent. Schon in diesem Alter spielt er mit seiner feinen Hand Winkel, die auch in den Herren Klassen bestaunt würden. Im Finale besiegte er Luis Geiger, Pfalz souverän. Meyer, ein Name den man sich in 4er Tisch Kreisen merken sollte.
Auch in den Doppelwettbewerben gab es spektakuläre Ballwechsel zu bestaunen. Seit vor Jahren die Regeln geändert wurden, gewann der Doppelwettbewerb zunehmend an Dynamik. Die Franzosen Nicolard Brocard und Alexandre Brigault waren dieses Jahr nicht zu stoppen und besiegten in einem stimmungsgeladenen Finale die Holländer De Fries/Tromer.
Es war viel los vor, während und jetzt auch wieder nach der WM. Sowohl organisatorisch als auch sportlich geht es direkt weiter. Nächste Woche und in 2 Wochen finden Turniere in Nentershausen und in Singen am Bodensee sowie in Ense statt.
Ohne die gesamte 4er Community wäre all dies nicht möglich und deshalb gilt es am Ende einfach mal DANKE zu sagen.
Danke an
Das 4er Tisch-Team um Yannick Schneider, Thomas Becker, Chris Pfeifer, Mathias Grünebach, Rene Wallmeroth und Andreas Greb
Bis Bald
4 Grüsse
Bambini
Schüler (Einzel)
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Junioren (Einzel)
Junioren (Doppel)
Damen (Einzel)
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Senioren Ü40 (Einzel)
Senioren Ü40 (Doppel)